Wir sind Bettler, das ist wahr

Reimpredigt


Die Hirtengedichte Vergils kann niemand verstehen, er sei denn fünf Jahre Hirte gewesen. Die Vergilschen Dichtungen über die Landwirtschaft kann niemand verstehen, er sei denn fünf Jahre Ackermann gewesen. Die Briefe Ciceros kann niemand verstehen, er habe denn 25 Jahre in einem großen Gemeinwesen sich bewegt. Die Heilige Schrift meine niemand genügsam geschmeckt zu haben, er habe denn hundert Jahre lang mit Propheten wie Elias und Elisa, Johannes dem Täufer, Christus und den Aposteln die Gemeinden regiert. Versuche nicht diese göttliche Aeneis, sondern neige dich tief anbetend vor ihren Spuren! Wir sind Bettler, das ist wahr.

Liebe Leute,

heute heißt das Motto, passend  zum Lutherjahr:
Wir sind Bettler, das ist wahr.
Vielleicht denkt jetzt mancher: ach, die alte Leier,
die in der Kirche, die sind wie die Geier
und stürzen sich gierig, anstatt drum zu beten,
mit langen Fingern auf die Moneten.
Hochzeit, Beerdigung, was immer passiert,
die Schäfchen werden geschoren und abkassiert.
Der Pfarrer hält ständig beide Hände auf,
legt auf das Dankschön schon das nächste „Bitte“ drauf.

Ich bin mir ja selbst oft als Bittsteller vorgekommen
und habe dankend die Spenden angenommen,
letztes Jahr besonders zur Landesgartenschau
für die „Melodie des Lebens“ und den bunten Oratorienbau.
Wie oft hab ich wie der Milchmann Tevje aus Anatevka gedacht:
Wenn ich einmal reich wär, das wäre gelacht,
Ich hätte mir keinen Palast für mich selbst gebaut,
sondern die Diakonie aus der Finanzkrise gehaut.
Ich wünschte mit dem Lied der Prinzen
und verteilte dann mit großzügigem Grinsen:
Ich wär so gerne Millionär (oder auch Milliardär),
dann fiele das Geldbeschaffen gar nicht schwer.
Dann hätte es ein Ende mit dem Rumgebettel,
eine Unterschrift reichte auf dem Überweisungszettel.

Aber, liebe Leute, dem alten Martin Luther
ging`s nicht um Brot für die Welt, oder Wurst und Futter,
nicht um Gaben, Spenden oder Kirchensteuer,
die heute manch einem sind zu hoch und teuer,
wenn von der Abfindung vom BAT Tabakriesen
auch noch die Kirche will nutznießen.
Auch wenn das ermäßigt am Ende nur ein Prozent,
man in Scharen zum Standesamt rennt
und seinen Kirchenaustritt erklärt.
beim Staat, der gleich ein Drittel kassiert, bleibt dieses verwehrt.

Aber ich wollt ja eigentlich nicht dauernd übers Geld spekulieren
und wie wir unsere Pfarrer und Kirchen finanzieren.
Auch wenn ich jetzt für die Markgrafenkirchen werbe
werde ich noch mehr das Schicksal des Bettlers, dieses herbe,
teilen und vom Lottogewinn leider nur träumen,
der alle Geldsorgen würde spielend ausräumen.
Wir sind Bettler, das waren Luthers letzte aufgeschriebenen Worte
kurz bevor er klopft an die Himmelspforte -
sozusagen sein Testament, die Bilanz seines Lebens.
Stolz und Hochmut suchst du da vergebens.

Damals kannte jeder, der sich etwas Bildung erworben
und sich nicht durch facebook das Gehirn verdorben,
die griechischen und römischen Dichter und Denker,
die großen Redner und Staatenlenker.
Vergil schrieb poetische Gedichte über die Hirten und was sie so trieben,
über Landwirtschaft, Ackerbau und auch über das Lieben.
Luther meint, du verstehst es nicht, auch wenn  du´s gelesen,
wenn du nicht vorher fünf Jahre Hirte oder Ackermann gewesen.
Cicero hat mit seinen großen Reden die Politik gelenkt.
Denk nicht, du verstehst, was ein erfahrener Staatsmann so denkt,
wenn du nicht vorher 25 Jahre ein großes Gemeinwesen gelenkt
(ob es die Merkel auf so viele Jahren bringt,
dass ihr auch eine sechste Kanzlerschaft gelingt?)
Aber Luther wollt auf etwas ganz anders hinaus
und hält sich hier aus der Politik ganz raus.
Ihm geht’s um den Glauben, darum, Gottes Wort zu verstehen,
dazu sind wir nicht nur als Pfarrer ausersehen;
denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein,
auch nicht von der Wurst, sei es Rind oder Schwein.
Die Jünger sagen´s: Du hast Worte ewigen Lebens,
ohne die ist uns ganzes Leben vergebens.
Die Heilige Schrift, darauf zielt Luthers letzter Vergleich,
ist so unerschöpflich und an Geheimnissen reich,
dass niemand meine, er habe sie ausgekostet, genügend geschmeckt
und habe schon all ihre Schätze entdeckt,
wenn er nicht mit den Propheten Elias, Elisa, der großen und den kleinen,
mit Johannes dem Täufer und vor allem mit einzigarten Einen,
mit Christus selbst und seinen zwölf Aposteln, der Kirche Säulen
und Gründer, bis hin zu Paulus (ihr wisst schon, das war der mit den Gäulen,
die ihm bei Damaskus durchgegangen.
Dann hat er das Briefe schreiben angefangen) -
Also schreibt Luther, wer nicht mindestens hundert Jahre lang
so gepredigt, gelehrt, geglaubt und mit dem Zweifel rang;
Wunder erlebt und die Kirche geleitet,
den Glauben in der ganzen Welt verbreitet,
der ist noch nicht fertig, immer Neues und mehr zu entdecken
und unseres Herrgotts große Kochkunst zu derschmecken.
Wenn selbst der Reformator, dessen 500stes wir heuer feiern
der protestierte, mit dem Ablass und anderem Quatsch rumzueiern,
der selbst die ganze Bibel ins Deutsche übersetzt
und mit dem Papst und seinen Theologen die Messer gewetzt -
wenn der als letztes Wort schreibt, wir sind Bettler, das ist wahr,
was ist dann so ein Bayreuther Dekan mit seinen 17 ½ Jahr.

Auch wenn man bei uns zu dem Kirche Leiten
dazu zählen könnte: an der Kirche und manchen Typen leiden,
gegen die hundert ist das mehr als bescheiden.
Ja bescheiden, das ist heute aber so was von out.
Von wegen leise, heut braucht man‘s laut
und „bescheiden“ heißt es, will man die Höflichkeit nicht missen,
wenn man eigentlich sagen will: besch…
Und wenn einen die andern nicht rühmen und loben wollen,
nicht vor den Leuten die verdiente Anerkennung zollen,
dann bleiben einem leider nur, willst du nach oben,
dich selber über den grünen Klee zu loben.
Sie kennen das alte harmlose Witzchen
von dem Schulbuben namens Fritzchen.
Eigenlob stinkt, erklärte die Lehrerin brav und bieder.
Da meldet sich Fritzchen: mein Nachbar lobt sich schon wieder..
So wie dieser Duft, der fuhr aus dem Loch,
steigt das Selbstlob den andern die Nase hoch.
Doch muss man diese nicht sehr hoch tragen
und behaupten, die Konkurrenten um Längen zu überragen,
ich bin der Beste, die Schönste, da sind meine Reverenzen
schau nur, wie meine Goldmedaillen glänzen
(Die Laura Dalmeier hat bei einer WM gleich fünf geernt‘,
doch in der Steilwand  beim Klettern hat sie Demut gelernt.
Schaust du hinunter die Steilwand am Felsenturm,
meint sie, kommst du dich vor wie einer kleiner Wurm)
Bei allen diesen hoch getragenen Nasen,
die daher kommen so wichtig und aufgeblasen,
wirkt Luthers Satz wie ein kleiner Stich mit der Nadel.
Der Bescheidene hört darin keinen Tadel,
doch der aufgeblasene Luftballon platzt,
wenn Gottes Diener an der Haut kurz mal kratzt.

Wir sind Bettler, das ist wahr.
Aber betteln müssen nervt, das ist ebenso klar.
Früher, als man Briefe schieb auf echtem Papier
mit Füller oder gar noch der Feder vom Gänsetier,
da hieß es: Männer müssten, um Gehör zu gewinnen
jeden Brief mit einer Entschuldigung beginnen.
Aber auch heute inmitten meiner E-Mail-Nachrichtenflut ,
kenne ich solche lästigen Briefanfänge nur allzu gut.
Meistens muss ich erst einmal zur Entschuldigung greifen,
weil auf der anderen Seite Zorn und Ärger reifen,
dass man mich schon dreimal um Antwort ersucht,
und mehr oder weniger heimlich mein Schweigen verflucht,
oder weil seit dem letzten Lebenszeichen
die Blätter verwelken an Birken und Eichen.
Manchmal freilich nötigt zu dieser Demutsgeste
auch eine Eselei, womit ich die Allerbeste
zum Zorn getrieben, ohne es zu wollen -
mehr sag ich nicht in diesen tollen Tagen,
alles kann man nicht von dieser Kanzel sagen.
Wie dem auch sei, dieser berüchtigte Gang nach Canossa –
das war König Heinrich IV, nicht der Barbarossa? -
auch wenn man nicht gleich Sack und Asche trägt
und büßermäßig seine Augen niederschlägt,
wer will schon gerne um Verzeihung betteln müssen.
auch wenn nicht gleich der Kopf wird abgerissen.
Ganz auf die Gnade angewiesen sein,
da fühlt man sich so richtig klein.
Auf Selbstrechtfertigung und Ausreden ganz zu verzichten
und auch nicht alte offene Rechnungen zu sichten
nicht der Versuchung dieses Konterns nachzugeben:
„Du hast doch auch, du machtst‘s genauso oder noch schlimmer eben!“
Da stehst du erst einmal mit leeren Händen da,
bist angewiesen auf ein immer neues Ja,
wie Gott es spricht an jedem neuen Morgen
wenn wir ihn betteln: Kannst mir mal ‘nen Euro borgen?
Doch was heißt borgen? Rückzahlen kann der Bettler nicht,
er muss sich‘s schenken lassen, der arme Wicht.

Ich will nichts g‘schenkt, empört sich der Stolze
das Leben ist Kampf mit Ellenbogen und Geholze
der Erfolgreiche, der alles der eigenen Leistung zuschreibt,
aber auch der Enttäuschte, den‘s fast zur Verzweiflung treibt,
dass er strampelt, sich abtut und kämpft,
bis ihn der nächste Rückschlag dämpft:
Für mich aber – ihr habt das schon öfter gehört,
ich hoffe, dass ihr euch nicht an der Wiederholung stört –
ist das Wichtigste im Leben, wenn man‘s genauer bedenkt,
gratis, kostenlos, umsonst und  geschenkt.
Ja, gerade das, was im Leben so zählt
bekommst du nicht für Aktien, Gold oder Geld.
Die frische Luft, den Sonnenschein, beim Auf- und Untergehen ihre Glut
den Himmel in Tausend Farben vom Türkis bis zum Rot wie das Blut,
die glänzenden Augen, das Lachen der Kinder,
das Lächeln des Freundes und der Frau nicht minder,
ein Schluck aus Quelle in den Bergen, wenn`s heiß,
ja selbst das Glück, das folgt auf den Schweiß,
wenn die Arbeit gelungen, die Müh‘ sich gelohnt,
der unendliche Himmel mit leuchtenden Sternen und dem goldenen Mond,
der stetige Herzschlag in unserer Brust,
die Freude, die aufkommt und  natürlich die Lust,
der Kuss und die Hingabe, die zärtlichen Triebe
und was sonst alles dazugehört zur Liebe.
Vor allem aber das Leben selber, dass du da bist und schnaufst,
sag mir den Laden, wo du alles das kaufst?
Arm dran ist, wer mit Scheuklappen daran vorüber rennt
oder das alles im Bett oder vor dem Fernseher verpennt.
Aber wer mit offenen Augen einem Kleinkind gleich
darüber ins Staunen kommt, der ist wirklich reich.

Apropos reich:
Im Vergleich
mit den wirklichen Bettlern auf unseren Straßen,
und denen, die sich von Rumänien dazu extra herfahren lassen,
der Frau, die ihr Baby zum Betteln mitführt,
damit sie unser Herz und den Geldbeutel anrührt;
im Vergleich nicht nur zu den hungernden Sudanesen
und den Milliarden Afrikanern, Indern und Chinesen,
sind die meisten von uns auf der Sonnenseite.
Und selbst wer sich verschuldet und ist deswegen pleite,
das Existenzminimum garantiert des Nötigste zum Leben,
weswegen so viele nach Europa streben.
Es kommt halt darauf an, mit wem wir uns vergleichen,
ob mit dem Bettler oder mit den Superreichen.
Über die Managergehälter will ich heute lieber schweigen
und nicht mit Fingern auf die Firmenbosse zeigen,
etwa die von deutschen Vorzeigefirma Volkswagen,
die es nach dem Abgaskandal tatsächlich wagen,
Boni in Millionenhöhe einzustreichen,
statt in Sack und Asche herumzuschleichen.
Boni, das klingt wie Bonbon, wie eine kleine Süßigkeit,
dafür schuftet der Arbeiter die hundertfache Zeit.
Man begründet das dann mit dem unternehmerischen Risiko,

doch bei der Pleite fällt der Manager nicht in den Dreck oder so
sondern bringt sein Scherflein ins Trock‘ne halt anderswo.
Nein, auch wenn wir gegen solche erscheinen bettelarm,
da versäuert uns kein Neid, keine Missgunst den Darm,
denn die Glücksforscher haben es längst herausgefunden:
Zufriedenheit, samt dem ruhigen Schlaf, dem gesunden,
fröhlich aufzuwachen am hellen Morgen
ohne Angst, alles zu verlieren, ohne allzugroße Sorgen,
die wächst eben nicht mit den Millionensummen.
Darum, liebe Leute, meint nicht, ihr seid die Dummen,
wenn am Freitag nicht Austern und Kaviar stehn auf dem Tisch,
sondern nur Brathering oder aus dem Karpfenteich ein Fisch,
und wenn ihr am Sonntag nicht beim Schubeck einkehren könnt,
sondern euch nur Mutterns Schweinebraten gönnt.

Auch das ist so ein Thema, mit dem ich Euch immer gerne gedriezt
- ich sage jetzt einfach „Euch“, auch wenn ich die meisten gesiezt -
mit dem Vergleichen hat alles Unheil der Welt begonnen,
weil die Schlange damals im Paradies hat Einfluss gewonnen,
als sie dem Adam und der Eva, seinem Weib,
die in ihrer Unschuld nicht einmal ein Feigenblatt am Leib,
anfing, die Versuchung ins Ohr zu flüstern,
die machte sie – ganz anders als ihr denkt – lüstern:
Ihr werdet sein wie Gott, setzte sie den beiden als Floh ins Ohr,
der wuchs sich beim Turmbau von Babel zum Himmel empor.
ein kleiner Vergleich
sagt: du bist arm und nicht reich,
Gott enthält dir was vor.
Da war der Wurm im Apfel drinnen
und der Mensch begann zu sinnen,
warum er nicht von dem einen Baum dürft essen,
von dem zu kosten, er plötzlich ganz besessen,
während er die tausend anderen total vergessen.
So fing er an, sich mit Gott selbst zu messen
und wurde – wie es passend heißt – vermessen.
Vertrieben aus dem Paradiese wurde ihm erst klar:
Wir sind Bettler, das ist wahr.
Das Unglück wächst, wenn wir uns immer nur vergleichen,
mit all den angeblich Glücklicheren, den Schönen und den Reichen.
Ja wir sind Bettler, weil wir wie Adam nackt auf diese Erde kommen
und wenn wir gehen, haben wir nichts mitgenommen.
Ja wir sind Bettler, weil wir abhängig sind und angewiesen
auf Sauerstoff und Wasser, dass wir atmen, trinken, essen müssen,
abhängig auch von Anerkennung, die wir so genießen,
von Liebe, Streicheleinheiten und auch Küssen.
Ja, wir sind Bettler, weil wir nach alldem unsre Hand ausstrecken
und wie der Baum uns zu dem Licht hin recken.
Doch merkt ihr, worauf ich hinaus will, gleich:
Als solche Bettler sind wir reich.

Das mit dem Lob, der Anerkennung ist ja so ein Ding
von dem ich lange schon mein Liedchen sing,
als seit Generationen waschechtem Oberfranken
kenne ich sehr gut all die Gedanken,
die man bis zum Erbrechen wiederholt
und ich mich wundre, dass immer noch jemand jolt,
wenn zum tausendsten Mal zitiert wird, so klug:
net geschimpft is bei uns globt gnug.
Und wenn etwas besonders gut und recht,
dann heißts einfach: gar net so schlecht.
Dabei tun wir oft nur so bescheiden
und wollen kein Lobeswörtchen leiden,
wir wehren ab: ach das war doch ganz leicht,
kein Aufwand, keine Mühe – womit man erreicht,
dass der andere sein Lob noch steigern muss
und so kommt man ins doppelten Lobes Genuss
und holt sich durch Abwehr und bescheidenes Zieren
noch größeres Lob, ohne sich zu genieren.
So wird Bescheidenheit zu einem listigen Trick,
der Oberfranke beherrscht´s mit besonderem Geschick.
Mich erinnert Luthers letztes Wort über unser Bettlersein
an einen Ausspruch Jesu, den fand ich immer gemein.
Er erzählt von einem fleißigen Knecht,
der tut seine Pflicht und Arbeit recht,
der schuftet auf dem Feld, pflügt und ackert
und hat sich den ganzen Tag abgerackert.
Kommt er am Abend müde nach Hause
gibt‘s weder eine warme Dusche und Brause
schon gar keine Feier oder eine wilde Sause,
jetzt muss er die Schürze anlegen
und seinen Herrn mit Abendessen pflegen.
Und dann kommt am Ende die Krönung,
es klingt schon fast wie eine Verhöhnung:
Wenn ihr all das getan habt, was euch geheißen,
dann sollt ihr nicht glänzen oder gleißen,
sondern sagen: wir sind doch einfache Knechte,
auch noch unnütze und manchmal schlechte.
Ich hab nur getan, was meine Pflicht
was Besonderes war das alles nicht.

Vielleicht passt das für mich, liebe Leute,
für meine letzte Predigt als Dekan heute.
Wenn schon der Luther, der nun wirklich bedeutend war;
der gefeiert wird als Reformator im Jubiläumsjahr,
wenn der schon am Ende, so einfach und klar,
sagt: Wir sind Bettler, das ist wahr,
müssen wir dann mehr werden wollen?
Ich finde es einen guten Satz, ja einen tollen,
besonders weil es Luther mit dem Essen vergleicht.
Ein ganzes Leben hat ihm nicht ausgereicht,
auszukosten und bis zu Ende zu schmecken;
das Bouquet zu zerkauen, die Finger zu lecken
und all die wunderbaren Geheimnisse zu entdecken,
die Gott uns schenkt in seinem Wort und seinen Gaben.
Darum lasst uns an alledem laben.
Gott segne euch auf der Lebensreise
und gebe euch geistliche und leibliche Speise
und den Hunger gleich mit:
Guten Appetit!  



Autor: Dekan Hans Peetz